Für manche ist ein Deserteur das schlimmste überhaupt. Für andere ist ein Deserteur ein Held. Was ist Bowe Bergdahl? Zwei Tage nach seiner überraschenden Befreiung im Austausch für fünf hochrangige Taliban, werden die kritischen Stimmen lauter. Die Republikaner konzentrieren sich darauf auf den politischen Angriff gegen Barack Obama. Der hatte in einer quasi Nacht und Nebel Aktion und eigenhändig den Deal in die Wege geleitet. Und das, obwohl eigentlich der Kongress 30 Tage vor einer solchen Entscheidung benachrichtigt werden muß. Obama machte mal laut „Pfff“ und präsentierte das Ergebnis: ein befreiter Sergeant Bowe Bergdahl.
Doch auch die Stimmen von ehemaligen Soldaten in der Einheit Bergdahls werden lauter. Sie werfen dem mittlerweile 28jährigen vor, sich aus freien Stücken und in voller Absicht von seiner Truppe entfernt zu haben. Nicht nur das, die Suchaktionen nach Bowe Bergdahl hatte in der Folge seines Verschwindens mehreren Soldaten das Leben gekostet. Die letzten fünf Jahre hat niemand klar diese offenen Fragen angesprochen, um den Gefangenen nicht zu gefährden. Doch klar ist, das belegen auch die äußerst bedachten Worte von Verteidigungsminister Chuck Hagel, dass es Unklarheiten gibt, dass auf Bowe Bergdahl nach seinen medizinischen Untersuchungen ein militärisches Verfahren wartet. Emails an seine Eltern bestätigen, dass Bergdahl offen über dersertieren nachdachte. Die Taliban erklärten, sie hätten den Soldaten im betrunkenen Zustand außerhalb eines Wachpostens gefangen genommen.
Wenn sich heraustellen sollte, dass Bowe Bergdahl tatsächlich desertierte, wird das immense Folgen haben. Vor allem für Präsident Barack Obama, der dann erklären muß, warum er fünf als gefährlich eingestufte Talibankämpfer gegen einen Deserteur eintauschte, der durch seine unbedachte Handlung Soldaten tötete. Es könnte politisch eng werden für Barack Obama.